Freitag, 31. Januar 2014

8. Ich habe meinen ersten Zeitungsartikel geschrieben.

Die Überschrift sagt alles. Ich belege eine Journalismus-Klasse, in der neben mir noch zwei weitere Mädchen sind, von denen eine nächste Woche nach New Hampshire zurückzieht. Dann sind wir nur noch zwei Personen in der Redaktion des Patriot Reveille. Genauer genommen anderthalb. Ich brauche nämlich meistens doppelt so lange für einen Artikel aus Mangel an Kreativität und aus Mangel an Kenntnissen der englischen Sprache.
Da wir nur anderthalb Journalisten sind, können wir schreiben, was wir wollen, weil wir eh niemals alles abdecken könnten. So endete ich also mit meiner eigenen Kolumne. Und für diesen Artikel habe ich nur glatte 4 Tage gebraucht. Yeah.

Cultural Corner of the Patriot Reveille

How many of you could imagine being an exchange student for a year? Far away from home, without mom and dad, living in a house with people who are complete strangers to you and in a country you don’t know at all, in which they speak a language you don’t understand. Putting it like this it doesn’t sound like anything I would want to do. But before I came to America, I didn’t think about all these points.  I was aware of them, but I’ve always been good in ignoring the facts I didn’t want to hear. I thought it was easy.  And because I didn’t think about it, I’m here.
My name is Maren, I’m 17 years old and I’m a junior here at Northside. I left Germany in August 2013 to do an exchange year in America. It was not my choice to stay in Columbus, but I really enjoy my time here. Even though some of you complain about this town, it’s not that bad. I’m from a small village in the middle of Germany. In Wülperode are about 300 people living. It’s like a neighborhood except for the fact that the next bigger city is about 20 minutes away. So yeah, it’s boring.
And now I’m here 6 months. The hardest part is over and my culture shock is gone, even if I first didn’t realize I had one. European culture is not that different from your American culture. But it’s not the same. It was weird to me that people I’ve never met started having a conversation with me and were talking like we were old friends.
A bigger part of this culture shock was the strong religious belief of most of the people I’ve met since I’ve been here. Religion was never a big part of my life. Some children in Germany get baptized a few weeks after they are born. My parents wanted me to have the chance to make my own decision though, so I didn’t get baptized. I had religion lessons in elementary school, but when I went to middle and high school these lessons stopped and instead of it I took Ethics which is about philosophy and learning about different religions without being part of them. My family goes to church at Christmas. In the eastern part of Germany – where I’m from – that is quite normal. About 60 percent of the population there are atheists.
My dad here in America is a pastor. That’s why I learn now more about church than I normally wouldn’t do in my whole life in Germany. At first I hated it. I didn’t want to spend so much time in church, I didn’t want to hear all day long about God and Jesus and whenever I sat in the worship service I started crying because I missed everybody and everything in Germany. But it became a lot better. Today, I call both places my home, Germany and America. Home is where my toothbrush is, where I sleep and where my family is waiting for me. Both of them.

Donnerstag, 30. Januar 2014

3. Ich habe festgestellt, dass ...

Ich habe festgestellt, dass es für mich so viel einfacher ist, diese ganzen Punkte nicht der Reihenfolge nach abzuarbeiten. Unter meiner Faulheit müsst ihr wieder leiden, gibt es noch Worte für sowas? 

Besagte Punkte habe ich in diesem Post aufgezählt. 

Los geht's: 

1. online-Shopping doof und absolut nichts für mich ist 
True! 
Ich habe irgendwann im Dezember ein paar Sachen bei forever21 bestellt. Das ist ein der Name einer Klamotten-Laden-Kette (ganz unschönes Wort), die vor ein paar Wochen auch endlich ein Geschäft in Deutschland eröffnet hat. Und zwar in München. Jaaa, das ist ein bisschen weit weg von zu Hause in Wülperode. Aber man kann ja hoffen, dass ihnen Deutschland gefällt und sie ein paar mehr Läden aufmachen. Vielleicht ja sogar in Hannover? Oder Braunschweig? Bitte bitte?
Worauf ich jedenfalls hinauswollte, ist, dass ich diese Klamotten bestellt habe, und zwei Teile davon absolut nicht mein Geschmack waren. Das hätte mir wahrscheinlich schon beim näheren Hinsehen auf den Bildern auffallen sollen oder beim Lesen der näheren Beschreibung. Darauf achtet Frau im Shoppingrausch allerdings nicht, darum ist mir ist mir die merkwürdige Form, die komische Verarbeitung und die Übergröße erst aufgefallen, als das Paket schon da war. Und dann wurde es natürlich erstmal vergessen und verdrängt, weil das ganze Rückversand-Anleitungen durchlesen viel zu lange dauert und noch dazu unbequem ist.
Also wollte ich den Kram bei ebay versteigern, aber auch das hatte so seine Tücken. Ich müsste es an irgendwen hier in Amerika verkaufen, weil keiner in Deutschland 15 Euro Versandkosten bezahlen wollen würde. Aber das will meine Karte irgendwie nicht so wirklich mitmachen, weil sie deutsch ist und kein Geld aus aus Amerika empfangen will oder so. Und weil all das viel zu verwirrend ist, suche ich jetzt immer noch nach Alternativen.

Dabei hatten mein Gastvater David und ich uns so einen schönen Artikelbeschreibungstext ausgedacht:
The feeling of wearing the perfect sweater 
You know the feeling I'm talking about. It's just the right size a little big but not too big. It keeps you warm but not hot. You look in the mirror and think, "These colors are perfect for me". Your insecurity about the day, or about your night out with friends, or even the big date with the guy who you never thought would ask you is gone. Some people say that a sweater can't do all this but you'll never know until you finally have the feeling of wearing the perfect sweater. 

I got this sweater from Forever 21. I've never worn it, it's brand-newunused, and unworn and with all original tags attached. It's very cozy and great for a cold day. I wear normally size M but I bought this one in L so that it's oversized. 

Non smoking household with a private auction without warranty or return.
Einen der beiden Pullover, die ich versteigern möchte, hat Jessica (das Mädchen aus China) auch und es ist ihr Lieblingspullover. Doof dass ich ihr dann ins Gesicht gesagt habe, dass die Passform eher ungünstig ist und die komischen Fäden, die überall davon abstehen, auch nicht so mein Geschmack sind. Ich wuste doch nicht, dass sie ausgerechnet diesen Pullover haben musste!


Jetzt bleibt es wohl noch eine Weile mein Pullover. Auch wenn der Text toll war..

2. dass ich ein iPad brauche 
Ganz genau. Meine Gastschwester Hannah hat zu Weihnachten ein iPad bekommen und seitdem bin ich davon überzeugt, dass ein iPad ganz genau das ist, was ich brauche. Rezepte nachkochen ist auf einem iPad viel leichter weil der Bildschirm so viel größer ist. Ich kann meine Musik darauf abspielen und speichern, weil auf meinem Telefon für sowas immer viel zu wenig Speicherplatz ist. Und Sachen auf Wikipedia nachschauen ist auf dem iPad auch viel leichter.
Nachdem der letzte Absatz jetzt über die Pullover war, die ich vergessen habe zurückzuschicken, und dieser über das viel zu teure iPad ist, das ich mir nicht leisten kann, aber haben möchte, komme ich jetzt wahrscheinlich rüber wie eine .. ja, weiß auch nicht. Nicht besonders nett jedenfalls. Und nicht wie jemand, den ich kerne kennenlernen würde. 
In Amerika besitzt aber praktisch jeder Dritte ein iPad und irgendwie fängt man dann an, daran Gefallen zu finden. Auch wenn es nur ein etwas beschränktes iPhone ist. Ein zurückgebliebenes iPhone ungefähr. Das werde ich mir jetzt vor Augen halten, wann immer ich ein iPad haben will. 

3. dass ich für sämtliche Prom-Kleider mindestens 10 Kilo abnehmen sollte 
Alles, was ich hier aufzähle, sind echte First-World-Probs. Probleme, die es wirklich nur in erste Welt Ländern gibt. Kein Mensch, der noch halbwegs bei Verstand ist, würde öffentlich darüber sinnieren, warum man ein iPad bräuchte oder nicht. Sowas macht die Technik mit uns. Vor zwanzig Jahren war das noch gar kein Thema. Aber so geht das wahrscheinlich mit den meisten Sachen. 
Prom ist einer der beiden Schulbälle, die es an der Northside High School gibt. An den meisten High Schools gibt es einen Prom- und einen Homecoming-Ball. Manche Schulen haben zusätzlich dazu noch Formals wie zum Beispiel einen Winter-Formal. Das ist eigentlich nur eine weitere Gelegenheit, um ein Heiden-Geld für ein Kleid auszugeben, das man bestenfalls zweimal im Leben trägt. Wenn's gut läuft. 
Unter diesem Link findet ihr mein Sammelsurium unter anderem mit dem Thema Homecoming wie ich ihn erlebt habe. 
Zwischen den Kleidern für diese Anlässe gibt es natürlich ganz markante Unterschiede, die man auf keinen Fall außer Acht lassen darf. Prom-Kleider sind bodenlang, Formal-Kleider können bodenlang und kürzer sein und Homecoming-Kleider variieren von kurz über viel-zu-kurz bis hin zum Hast-du-nicht-Angst-dass-da-was-rausfällt-Schnitt. 
Formal-Kleider sollten farblich dem Anlass entsprechen. Winterlich also. Dunkle Farben oder helle Blautöne. Moderne Promkleider sind meistens Pastell-farben und mit einer Menge Bling-Bling und Cut Outs. So viel zur Einführung in die unendlich weite Welt der Kleider-für-jeden-Anlass. 
Am liebsten hätte ich perfekte Prom-Fotos mit dem perfekten Prom-Kleid und dem perfekten Prom-Date. Alles Punkte, an denen ich definitiv noch arbeiten muss. Naja. Zu viel depressive Gedanken für einen Post. 

Ich habe meinen großen Gefallen an 80's Music gefunden. Habt einen wunderbaren Abend :)

Mittwoch, 29. Januar 2014

Neujahrsvorsätze?

Habe ich nicht eingehalten ganz wie man sieht. Drei Wochen sind schon rum, seitdem ich hier nichts mehr geschrieben habe und es ist irgendwie ein bisschen traurig. Ich habe vor ungefähr einer Woche einen Vortrag über Rachel Scott gehört, ein Mädchen, dass 1999 bei einem Amok Lauf an der Columbine High School, Colorado, getötet wurde. Sie hat Tagebücher geschrieben, seitdem sie in der Lage war, einen Stift zu halten. Dieser Vortrag hat mich dazu motiviert, ein Tagebuch zu schreiben. Ich fange damit immer mal wieder an, aber nach zwei Wochen wird das Eintragen dann wieder unregelmäßiger und hört kurz darauf ganz auf, weil die Zeit einfach fehlt, weil das Smart Phone einem die Zeit raubt. So kam es also dazu, dass ich seit diesem Vortrag nicht mal ein Notizbuch in der Hand hatte.

In drei Wochen ist wider Erwarten viel passiert.
Das neue Semester hat begonnen und ich habe neue Kurse, mit denen ich mehr oder weniger zufrieden bin.
  1. Ich habe versucht, ein Video über Jessica hochzuladen, auf dem sie sich vorstellt was aber nicht funktioniert hat, darum war ich enttäuscht und habe meinen Laptop für eine Weile nicht angefasst. 
  2. Hannah hatte Geburtstag. 
  3. Ich habe festgestellt, dass 1. online-Shopping doof und absolut nichts für mich ist 2. dass ich ein iPad brauche 3. dass ich für sämtliche Prom-Kleider mindestens 10 Kilo abnehmen sollte 
  4. Ich habe das erste Mal, seitdem ich hier bin, eine Freundin gefunden, die genauso sehr beste Freundin mit mir sein will, wie ich mit ihr. 
  5. Ich habe einen völlig unvorbereiteten Vortrag in einer Kirche gehalten über das Dasein als Austauschschülerin. 
  6. Ich habe mit Yoga und Zumba angefangen und bin waaaahnsinnig begeistert. Der ich-wär-so-gerne-healthy-Trip geht weiter.
  7. Ich war im schlechtesten Kinofilm aller Zeiten. 
  8. Ich habe meinen ersten Zeitungsartikel geschrieben.
  9. Ich habe herausgefunden, dass es einen anderen Austauschschüler nur 30 Minuten entfernt von hier gibt, der aus Deutschland ist.
  10. Es hat geschneit (hier in Georgia!!!) und ich habe 3 Tage frei aufgrund eines klitzekleinen Bisschens Schnee
  11. Ich habe eeeeendlich meine gesamte Weihnachtspost abgeschickt (fast)
  12. Soccer-Season has started (Die Fußball-Saison hat begonnen) 
  13. Ich gehe nach Guatemala. 

Nur eine Sache ist nicht passiert: Ich habe immer noch kein Prom-Date.

Ich werde euch in den nächsten Tage hoffentlich jeden einzelnen dieser Punkte ein bisschen näher erklären und euch einen ganzen Haufen Fotos dalassen.

Bis morgen ♥

Dienstag, 7. Januar 2014

Video #2




Diesmal über Ungewöhnlichkeiten, die ich an den Amis so beobachtet habe. :) Enjoy!

Montag, 6. Januar 2014

Ende der Ferien :(

Ich lebe jetzt also mit einem Mädchen aus China. Seit 5 Tagen ist sie hier und mittlerweile kann ich sie ganz gut einschätzen. Ich werden aber kein Profil über sie schreiben, falls sie diesen Blog nämlich jemals lesen sollte - wovon ich nicht ausgehe -, dann dürfte sowas wohl leicht Angst einflößend wirken. Vielleicht werdet ihr sie demnächst ja mal in einem meiner Videos zu Gesicht bekommen. Mama hat gesagt, ich darf nicht mehr so viele Versprechungen auf meinem Blog machen, die ich dann im Endeffekt eh nicht einhalte. Aus Zeitmangel, Faulheit oder was für Gründen auch immer.

Morgen beginnt die Schule wieder. Die Weihnachtsferien sind vorbei (In Georgia gibt es die zum Glück) und darum wird das große Essen und das lange Ausschlafen bald ein Ende haben und gegen den normalen Alltag eingetauscht. Wir wissen noch nicht, ob Jessica mit mir zusammen auf die Northside High School gehen wird. Das Muscogee School District* hat eine Regelung dass pro Austauschorganisation nur zwei Austauschschüler im District sein dürfen. Unser District umfasst 9 High Schools. Ich weiß nicht, ob andere Austauschschüler von anderen Organisationen im District sind. Ich weiß nur von Paloma und mir und wir sind bei der Austauschorganisation ISE untergebracht. Jetzt ist Jessica also da und wir bekommen ein Problem: drei Austauschschüler von einer Organisation.
Aber mein Hostdaddy David hat wie immer Connections, die uns diese Angelegenheiten erleichtern können. Er kennt den Mann, der das Sagen über unser School District hat. Und dieser Mann scheint ganz optimistisch zu sein in Bezug auf Jessica und wird sie darum wahrscheinlich auch nach Northside bringen.
In China geht Jessica sieben Tage pro Woche zur Schule. Der Unterrichtsstoff hier fällt ihr spielend leicht.


Bilder vom Winter Retreat:

Unsere Hütte. Angeblich im deutschen Stil. All jene, die über Architektur Bescheid wissen: Sieht das Deutsch aus?
Ein ganz besonders hübsches Foto meiner Freundin Johnna


Meine Gastschwester Hannah (Mitte) und zwei ihrer Freundinnen


Gottesdienst = Parteeey

Johnna und ich. Wir waren Team Kung Fu Panda.


Unser Wappen. :)

Mein Youth Pastor Matt und seine Tochter Kayli

Kurz vor der Abreise


Mittwoch, 1. Januar 2014

Neues :)


Ich habe eine neue Freundin. Sie kommt aus China. Ihr Name ist Jessica und wir teilen uns ein Zimmer. Für die nächsten 5 Monate.
Jessicas Name ist eigentlich Chen Tong. Sie ist Einzelkind und lebt in Shanghai. Genau wie ich ist sie eine Austauschschülerin. Ihre Erfahrungen sind allerdings weniger gut als meine. Sie musste ihre bisherige Gastfamilie wechseln, weil ihre Gastschwester ihre Kreditkarte gestohlen hat und damit ausgiebig Shoppen gegangen ist und bei Hooters gegessen hat. Warum auch immer.
Jessica singt im Chinesischen National Kinder Chor. Sie geht sieben Tage die Woche zur Schule und bekommt kaum Schlaf. Amerika ist nicht nur für mich Erholung pur. Sehr sympathisch finde ich, dass sie, seitdem sie hier ist, 20 Pounds (also ungefähr 10 Kilo) zugenommen hat. In ihrer vorherigen High School war sie im Weight Lifting (Gewicht heben) Team. In China hat sie Tennis gespielt, musste aber aufgrund eines Knieproblems aufhören.
Ich zeige euch jetzt die ersten Fotos von Jessica. Ich würde euch gerne so viel mehr erzählen, aber ich muss noch meine Sachen packen, denn morgen gehts für 4 Tage los ins Wintercamp. Ohne Schnee, dafür aber mit Kanufahren und echten Berghütten.
Gute Nacht, ihr Lieben!



Mittwoch, 25. Dezember 2013

Christmas Morning - 251213

Ich bin so richtig müde. Und das schon seit zwei Stunden. Dabei ist es erst halb zehn. Seitdem ich in Amerika bin, kann ich nicht mehr länger wach bleiben als bis um 11. Danach muss ich definitiv ins Bett. Noch ein bisschen am Handy sein und dann schlafen. Generation Smartphone eben.
In Amerika gibt es die Weihnachtsgeschenke am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages. Wann das genau ist, variiert von Familie zu Familie. Bei Instagram habe ich gesehen, dass manche einer Freundin schon um drei Uhr in der Nacht ihre Geschenke aufgemacht haben. Oder eher ausgetütet. Dazu aber später mehr. Wider Erwarten konnte ich allerdings halbwegs ausschlafen. Gegen acht wurde ich geweckt und bin dann schlaftrunken in die Küche getorkelt. Graham, von dem ich dachte, dass er schon in aller Frühe auf den Beinen sein und das ganze Haus aufwecken würde, musste um halb neun aufgeweckt werden. Hätten wir ihn nicht geweckt hätte er wahrscheinlich bis um zehn geschlafen. Welch ein Segen wäre das gewesen.. 
Ich erzähle morgen mehr von Weihnachten, jetzt will ich einfach nur noch ins Bett!